Egress (englisch für „Ausgang“ oder „Austritt“) bezeichnet im Cloud-Computing die Datenübertragung aus einem Cloud-Dienst heraus – also den Download von Daten vom Cloud-Anbieter zu deinem lokalen System oder einem anderen Ziel.
Egress vs. Ingress
Im Cloud-Kontext unterscheidet man zwei Richtungen des Datenverkehrs:
- Ingress: Daten, die IN die Cloud hochgeladen werden (Upload)
- Egress: Daten, die AUS der Cloud heruntergeladen werden (Download)
Egress-Kosten bei Cloud-Anbietern
Viele Cloud-Anbieter berechnen Egress-Gebühren für das Herunterladen von Daten. Dies ist besonders relevant für Backup-Szenarien, da bei einer Wiederherstellung große Datenmengen aus der Cloud abgerufen werden müssen.
Typische Egress-Kosten (Stand 2024):
- AWS S3: 0,09 $/GB (erste 10 TB/Monat)
- Google Cloud Storage: 0,12 $/GB
- Azure Blob Storage: 0,087 $/GB
- Backblaze B2: 0,01 $/GB
- Wasabi: Keine Egress-Kosten
- Sacom Backup Service: Keine Egress-Kosten
Warum Egress-Kosten wichtig sind
Bei der Auswahl eines Cloud-Backup-Anbieters solltest du Egress-Kosten unbedingt einkalkulieren:
Rechenbeispiel:
Du hast 50 TB Backup-Daten bei AWS S3 gespeichert und musst nach einem Totalausfall alles wiederherstellen:
50.000 GB × 0,09 $ = 4.500 $ Egress-Kosten – nur für den Download deiner eigenen Daten.
Strategien zur Vermeidung hoher Egress-Kosten
- Anbieter ohne Egress-Kosten wählen: Wasabi, Backblaze B2 (begrenzt), Sacom Backup Service
- Lokale Kopie vorhalten: Schneller Restore ohne Cloud-Download
- Tiered Storage nutzen: Häufig benötigte Daten lokal, Archiv in der Cloud
- Exit-Kosten einplanen: Vor Vertragsabschluss Gesamtkosten kalkulieren